Die Eiffage Infra-Ost GmbH baut mit Hochdruck für die DVB aus …
Im September 2017 begannen die Arbeiten zum Ausbau des stark in die Jahre gekommenen Betriebshofes der Dresdner Verkehrsbetriebe in Trachenberge. Der Betriebshof dient der DVB zum Abstellen der Straßenbahnen und Busse während verkehrsarmer Zeiten (nachts und Wochenenden), sowie der Reinigung und Reparatur derselben. Die vorhandene Infrastruktur stammte teilweise noch aus den 60er Jahren und wurde in der Vergangenheit immer nur lokal instandgesetzt. Entsprechend waren nunmehr umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen notwendig, um den Hof auch in Zukunft betriebsbereit zu halten.
Auftraggeber
Dresdner Verkehrsbetriebe AG
Projektvolumen
4,80 Mio. EUR
Bauzeit
19 Monate
Leistungen
Unternehmen
Rhomberg Sersa Deutschland-Südost GmbH
Die DVB plante, die notwendigen Sanierungen mit einem umfangreichen Umbau der Betriebsstätte zusammenzulegen. Unter anderem sollte eine 16 Bahngleise überspannende, 64m x 145m große Überdachung – ein sogenannter „Bahnport“ – errichtet werden. Das Dach erhält eine Begrünung, sowie eine Photovoltaikanlage. In diesem Zuge waren die darunter liegenden Gleisanlagen neu zu ordnen, um den für die Zukunft geplanten, breiteren Bahnwagen genügend Platz zu schaffen. Die Gleisanbindungen der Werkstatthalle waren ebenso zu erneuern, wie die gesamte Betriebshofausfahrt, in welcher alle Gleise zusammen- und in den öffentlichen Verkehrsraum geführt werden. Auch ein zusätzliches Gleis zur Umfahrung des gesamten Hofes samt vorinstallierter Weichenanbindungen für eine spätere Erweiterung sollten hergestellt werden.
Ziel war es, neben der notwendigen Sanierung und der energetischen Optimierung, vor allem die betrieblichen Abläufe für die Zukunft zu verbessern. So kann dank des Bahnportes das Servicepersonal die Reinigung der Bahnen, vor allem im Winter, witterungsgeschützt durchführen. Außerdem müssen die Wagen vor Fahrtantritt nicht mehr aufwändig von Schnee oder Eis befreit werden, sondern sind sofort einsatzbereit.
Besonderes Augenmerk galt bei der Planung der möglichst geringen Einschränkung des Bahnbetriebes. Die besondere Schwierigkeit ergab sich aus der Notwendigkeit, so viel Abstellgleise wie möglich für die Bahnen in den Nachtstunden zu gewährleisten. Während für einige der 35 stationierten Busse mehr oder weniger einfach anderweitige Abstellmöglichkeiten gefunden werden konnten, ist das für die bis zu 60 Stück gleisgebundenen Bahnen nicht ohne weiteres möglich. Der DVB war es dennoch gelungen, für wenigstens einen Teil der Bahnen interimsmäßig Abstellmöglichkeiten zu schaffen.
Das gesamte Projekt ist in mehrere Abschnitte unterteilt worden. Der erste Abschnitt „Ausbau 2017“ wurde von der Eiffage Infra-Ost GmbH (damals noch Eiffage Faber-Bau) als Arge mit der Rhomberg Sersa Deutschland-Südost GmbH erfolgreich ausgeführt. Das Auftragsvolumen belief sich auf ca. 1,8 Mio Euro und wurde in der Zeit von September 2017 bis März 2018 ausgeführt. Hierbei wurden die Zu- und Ausfahrtsgleise der Werkstatthalle erneuert und ein Umfahrungsgleis inklusive komplettem Unter- und Oberbau in Form einer „festen Fahrbahn“ mit Deckenschluss in Asphaltbauweise errichtet. In diesem Zuge wurden alle Entwässerungen, Kabelrohranlagen und Bahnstromkabel neu geordnet und -verlegt, sowie 2 Versickerungsrigolen eingebaut. Neben der Einschränkung des betrieblichen Individualverkehrs, war der Bahnverkehr lediglich hinsichtlich des Werkstattbetriebes eingeschränkt.
Logistisch anspruchsvoller war dagegen der Folgeauftrag für den „Ausbau 2018“, welcher sich direkt an den Abschnitt „Ausbau 2017“ anschloss und einen Umfang von 3 Mio Euro hatte. Die Eiffage Infra-Ost führte die Leistung wiederum als Arge mit Rhomberg Sersa Deutschland-Südost GmbH aus. Die Aufgabe in diesem Abschnitt bestand darin, die Abstellgleisanlage von Gleis 12 bis 19 mit allen dazugehörigen Medien grundhaft zu erneuern, eine unterirdische Feuerlöschzisterne mit 200 m³ Fassungsvolumen zu errichten, die Tiefbauarbeiten für die parallel laufenden Hochbauarbeiten auszuführen und den kompletten Gleisausfahrtsbereich mit allen Weichenanlagen (sog. „Ausfahrtsharfe“) für den gesamten Betriebshof grundhaft auszutauschen.
Die ersten Arbeiten wurden zunächst unter vollem Fahrbetrieb des Hofes ausgeführt – das heißt unter einem dichten Netz an Oberleitungen und deren Abspannungen. In einem nächsten Schritt konnten 2 Gleise außer Betrieb genommen und Rückgebaut werden, um diverse Entwässerungsanlagen herzustellen. Im Anschluss daran wurde die Ausfahrtsharfe ausgetauscht. Hierzu waren 12 Weichenanlagen auszubauen, davon 3 Stück schonend - für den Wiedereinbau. Anschließend wurde die Entwässerung neu hergestellt, Kabelschutzrohrtrassen eingebaut und der Untergrund mittels Bodenverfestigung stabilisiert und mit Schottertragschicht überbaut. Danach wurden 11 neue Weichenanlagen montiert und die feste Fahrbahn betoniert. Es folgte die Randeinfassung aus Bordsteinen und der Asphaltdeckenschluss. Diese Arbeiten wurden im 3-Schicht-Betrieb mit 7-Tage-Woche ausgeführt, da das Zeitfenster äußerst klein war. Die ersten beiden Weichenanlagen konnten nur für 60 Stunden (Freitagvormittag bis Sonntagabend) außer Betrieb genommen werden. Die nächsten 3 Anlagen waren bereits weitere 24 Stunden später wieder betriebsbereit zu übergeben.
Die Hauptbauleistung - die Erneuerung Abstellgleisanlage - war parallel dazu auszuführen, um auch dort den eng gesetzten Fertigstellungstermin zu halten. So waren hierbei rund 7.000 m² Beton- und Asphaltflächen aufzubrechen, 1.800 lfm Gleise auszubauen, 10.000 t Aushub aufzunehmen und abzufahren. Anschließend wurden auch hier alle Medien, wie Entwässerungen, Bahnstrom und Betriebshof- und Weichensteuerungen neu eingebaut, der gesamte Baugrund mit Bodenverfestigung stabilisiert, Schottertragschicht eingebaut, 1600 lfm neue Gleise und weitere 5 Weichenanlagen als feste Fahrbahn montiert und betoniert, sowie der Oberflächenschluss von 7.000m² in Asphalt ausgeführt. Ebenso gehörte eine 200 m lange Feuerwehrumfahrung und einige Nebenflächen in Asphalt- bzw. Pflasterbauweise und eine Feuerlöschzisterne unter den Weichenanlagen der Einfahrtsharfe zum Bauumfang dieser Bauphase. Als Zeitfenster standen hierbei 7 Wochen zur Verfügung, da im Anschluss die Montage von 43 Stück Betondachbindern mit je 32 m Länge und 38 t Gewicht für das Gewerk „Rohbau“ fest eingeplant waren. Der dazu notwendige 500t Mobilkran und die Spezialtransportfahrzeuge konnten aus Platzgründen nur von der neuen Gleisanlage aus agieren.
Alle terminlichen Zwänge konnten von uns erfolgreich bewältigt werden, sodass alle an unsere Leistungen anschließenden Arbeiten der Roh- und Ausbaugewerke planmäßig beginnen konnten. Die Verantwortlichen der Dresdner Verkehrsbetriebe waren hochzufrieden mit der gesamten Abwicklung unserer Leistungen und richtete kurzerhand im September 2018 ein kleines Bauarbeiterfest als Dank für uns und das Gewerk „Rohbau“ aus.
Im Anschluss an die Hauptleistungen waren noch vereinzelte kleinere Leistungen in nachfolgenden Bauphasen durch uns auszuführen.
Die DVB investiert insgesamt rund 23 Mio Euro in den Ausbau des Betriebshofes. Die Vollnutzung des Betriebshofes war für den März dieses Jahres geplant und wurde am 29.03.2019 nunmehr vollzogen. Nachlaufend finden noch einige Dach- und Elektroarbeiten statt, welchen den Fahrbetrieb jedoch nicht einschränken.
Die Erweiterung des Hofes Richtung Südosten wird derzeit geplant. Ein Carport für die Busflotte ist für die nächste Zukunft ebenfalls noch angedacht.
Für die Eiffage Infra-Ost GmbH geht aktuell mit dem Abbau der Verkehrssicherungsanlagen ein anspruchsvoller, interessanter und erfolgreicher Auftrag zu Ende.